Der Baron von Nievenheim
galt früher schon als Edelschwein.
Heut holt er Popel aus der Nase
sogar im Beisein seiner Base.
Und auf der letzten Bärenjagd
hat er´s dem Adel vorgemacht.
Und auch die Gräfin, ach, wie peinlich,
bemerkte dieses augenscheinlich.
Selbst in der Kirche, welch´ Desaster,
beim Sanktus frönte er dem Laster.
Man sagt, zu Haus, mit Schwager Rolf,
spielt er des Samstags Popel-Golf !
Nun nennt man ihn, es ist zum Schrei´n,
inzwischen schon „Fürst Popelheim.“
Zum Tierheim kommt ein Mütterlein.
Sie ist verwitwet, stets allein.
Ach, wenn sie doch gen Lebensende
hier noch ´nen guten Partner fände!
So hat sie zwischen Acht und Zehn
sich alle Hunde angeseh´n.
Der Pitbull dort mit rosa Aug´licht,
nur der allein wär für sie tauglich,
würd er sie doch – es ist zum Wimmern –
recht sehr an ihren Mann erinnern.
Die Frau, zum Glück, lebt noch allein:
Den Hund gab´s nur auf Waffenschein.
Fazit:
Erinnerungen sprechen Bände.
Was du draus machst, bedenk das Ende!
Ruhe absolut
Im Vergleich zum Stadtgetue
ist ein Friedhof voller Ruhe.
So nahm, vom Lärmgeschehen krank,
ich Platz auf einer Friedhofsbank.
Schon bald darauf ein kleiner Trecker
vom Gärtner ging mir auf den Wecker.
Dann zog ein Düsenriese Kreise
in tiefer Schleife, gar nicht leise!
Beim weit´ren Auf-der-Bank-Verharren
hört´ ich die Wasserpumpe knarren.
Dann eilten Kinder noch herbei,
beharkten sich mit Mordsgeschrei!
Schlussfolgerung:
Nur auf dem Friedhof Ruhe ist,
wenn du statt drüber, drunter bist.
P.s: Ich bin dann noch herum gerannt:
Sah: Viele hatten´s schon erkannt!
Weihnachtsabend
Über hohen Tannenspitzen
sieht man ein Sternlein traulich blitzen,
und in den Herzen wird es warm
mit Hasenpfeffer tief im Darm.
Vergessen sind mentale Hiebe
und angekratzte Nächstenliebe.
Ob Opa, Mutter, Kind, ob Bruder,
Friedfertigkeit steht heut am Ruder.
In bunt bedrucktem Packpapier
ruh´ n Hartz´ Geschenke, meistens vier.
Und fängt der Opa an zu meckern,
das Kind sich ernsthaft zu bekleckern,
so drückt man heut zwei Äuglein zu:
der Friedensbaum ermahnt zur Ruh´.
Wenn er auch ungrad nutzt den Ständer,
als bräuchte er ein Schutzgeländer,
vergisst man neben and´ren Dingen
selbst abgebroch´ne Schraubenzwingen.
Vorbei Advent, die Zeit des Hastens,
vorüber Tage strengen Fastens.
Was vormals raubte oft den Sinn,
der Heiligabend biegt es hin.
Und hat ein Wind, ganz unumwunden,
des Darmes Ausgang doch gefunden,
und war er hörbar noch dazu,
so stört dies heute nicht die Ruh´.
Selbst Oma merkt´s, es ist zum Schrei´n,
neigt sich zur Tür und ruft: „Herein!“
Was menschlich ist, kann niemand schaden,
erst recht nicht in der Zeit der Gnaden.
Im Garten draußen rümpft ein Hase
etwas pikiert die Schnuppernase,
nicht ob der üblen Darmesgase.
Er grämt sich deshalb, weil zum Fest
man ihn hier ganz alleine lässt.
Sein ehemal´ger Feldgenosse
lag eben dort in bester Soße.
Der Maulwurf als Hammerwerfer
Stulp, es dümpelt schadlos geifernd Galle
als schockgedünstet tumbe Ehrenfalle,
zentri fugales Schmetter-Links
im Kreisel kreischend Bumbadings.
Des Hasen lispelnd Laufgebumse,
zerlegt des Eichhorns Steiggesumse.
Krachzahn, ach was, in lila Zirre
ergibt sich staubend Elch, der Irre.
Ha ha! Hach ha! Du tauber Meis,
inmitten Haufen ohne Scheiß.
Der Maulwurf ist`s, ihm gönnerhaft
zu frönen, Himmels Steiß.
Tumba, Tumbah, lass Krume zittern,
es wird der Morgen kraftlos wittern
von allem Tagesschweiß
den jungen Greis,
der sich mit Hammer schleudernd wehrend
zu neuem Tage sich bekehrend,
ausufernd ruft: Krawel, krawehl,
taubstumme Muse im Ginsterspind,
den Hammer werfend, nichts fürs Kind.
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